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Nachfolge versus Verkauf in Familienunternehmen

“Is not there any irreverence in wanting to research the intention to sell the family business, knowing that the intention to pass on the business to next generations is inscribed its essence and in the very genes of its definition?”.

(Hirigoyen & Basly 2019)

Für Chua ist ein Familienunternehmen ein Unternehmen, das von einer Dynastie von Mitgliedern derselben Familie oder weitergehenden Familienmitgliedern gehalten und kontrolliert wird.  Das mit der Absicht, dass Unternehmen in solch einer Art und Weise zu gestalten, dass es über Generationen der Familie oder den Familien bestehen und erhalten bleibt.

Unternehmensnachfolgen gehören zu den kritischsten Themen der Familienunternehmensforschung. Viele Unternehmen werden als Familienunternehmen innerhalb der Familie oder Grossfamilie gehalten, geführt und weitergegeben. Die Intention der Übertragung eines Familienunternehmens, des Familienerbes und des Familienvermächtnisses, gipfelt letztlich in der Erhaltung und Fortführung der Familiendynastie.

Während die Nachfolge für Familieneigentümer und -manager eher ein Mittel zum Zweck ist, ist die Familiennachfolge ein zentrales Thema für die Verhaltensmuster von Familienunternehmen.

Viele Familienunternehmen werden im Laufe der Zeit mit der Nachfolgeplanung konfrontiert und müssen sich unter Umständen zwischen der Fortführung innerhalb der Familie oder der externen Fortführung (Verkauf) entscheiden.

Wer kennt sie nicht, die bange Frage, wie es eines Tages ohne einen Patron weitergehen soll. Unglaublich emotional wird es, wenn das Unternehmen stark vom Eigentümer geprägt ist, von den Ideen, den Ansichten, wenn es vom Kapital des Eigentümers lebt und der Unternehmer irgendwann das Unternehmen verlässt.

Nachhaltigkeit, Klimabewusstsein, neueste Technologien und Entwicklungen, Digitalisierung, neue Arbeitsmodelle, Mitarbeiterzufriedenheit und andere Herausforderungen, um nachhaltig im Geschäft zu bleiben, dafür müssen Unternehmen ihre Produktpalette aktuell, effizient und wettbewerbsfähig halten.

Und vor allem kreativ, eine Herausforderung.

Im Laufe der Jahre wurde der familieninternen Nachfolge ein enormer Forschungsaufwand gewidmet. Die familienfremde Nachfolge führt letztendlich zur Veräusserung des Unternehmens.

Forschungen im M&A-Bereich legen nahe, dass ein Verkauf an Dritte neue Wachstumschancen bietet.

Studien zur Übertragung an Dritte spielen eher eine untergeordnete Rolle. Dies erklärt wahrscheinlich, warum angesichts der Fülle an Forschung zur Familiennachfolge, die Forschung zum Verkauf des Familienunternehmens so spärlich ist.

Im Laufe meiner beratenden Tätigkeit, bin ich nicht nur einmal auf Unternehmen gestossen, wo der Inhaber diese Entscheidung intern oder extern nicht mehr allein treffen konnte.

Hier galt es eine gute Lösung zu finden. Mein Fokus dabei war und ist immer, auch die Arbeitsplätze zu erhalten.

Für mich eine wichtige Motivation.

Für eine erfolgreiche Umsetzung der externen Nachfolge braucht es nicht nur einen Käufer und einen Verkäufer. Es geht nicht nur darum, sich auf die Konditionen zu «einigen».

Es passiert ganz viel vorher.  

Vertrauen, Verkaufsfähigkeit des Unternehmens selbst, nebst Konditionen und Ausgestaltung des eigentlichen Verkaufs, sind nicht zu unterschätzen.

An diesem Prozess forsche ich wissenschaftlich, und berate in meinem Unternehmen Unternehmer, welche ihr Lebenswerk in neue Hände geben wollen.

Dafür nehme ich mir Zeit.

Denn das Ziel ist es auch hier, einen nachhaltigen Geschäftsgang mit dem/den neuen Eigentümer auf den Weg zu bringen.

Annett Wege